Paul Stöckli, 1906 - 1991, in Stans geboren und gestorben, entstammt einer Familie von Malern, Vergoldern und Restauratoren, in der handwerkliche Erfahrung seit jahrhunderten weitergegeben wurde. Nach den Lehrjahren in Basel, München und Paris liess er sich in Basel nieder. Als die Basler "Graumaler" 1948 den "Kreis 48" gründeten, gehörte er dazu.
Paul Stöcklis Bekenntnis zum Grau und Schwarz war nie etwas Weltanschauliches-Pessimistisches eigen. "Ich habe nie verstanden, wenn jemand erklärte, Schwarz sei eine traurige Farbe. Schwarz ist eine schöne Farbe".
Seit 1950 erhielt Paul Stöckli - einer der Hauptesponenten der jungen tachistischen Kunst - zahlreiche öffentliche Aufträge. Seine Realisierungen gehören zu den besten Kunst-Architektur-Synthesen.
Ins AHV-Alter gekommen, beschloss Paul Stöckli, diese erfolgreiche Karriere abzubrechen und von nun an stehts sein eigener und einziger Auftraggeber zu sein.
Gemeinsam ist den Alterswerken, dass sie vor allem zu Techniken und Formaten hin tendieren, die im Lauf eines einzigen Arbeitstages ein gültiges Resultat ermöglichen.
"Tagebuchlätter" nennt er folgerichtig alle seine Collagen und Zeichnungen. Die Alterweisheit hat seinen "Weg der Wahrheit" mehr und mehr verbreitert; was kümmert ihn beispielsweise der Streit um kategorisierende Begriffe?
"Das Abstrakte und das Figurative ist bei mir immer sehr nahe zusammen. Ich habe immer mit der Natur gearbeitet. Wir sind Teil der Natur. Die scheinbar ungegenständliche Kunst hat bei mir sehr viel mit wahrgenommenen natürlichen Erscheinungen zu tun."